Jessica Steigers Traum von 2012

Jessica Steigers Traum von 2012

Im Hinterkopf hat sie 2012, die Teilnahme an den Olympischen Spielen. „Aber wer träumt davon nicht“, sagt VfL-Schwimmerin Jessica Steiger, die jetzt bei der DM in ihrem Jahrgang zweimal Gold und sechsmal Edelmetall gewann.

Während die Spiele ein Traum sind, der die 18-Jährige antreibt, setzt sie sich für die nächste Zeit keine konkreten sportlichen Ziele: „Ich möchte Bestzeiten schwimmen.“ Ansonsten, so Jessica Steiger, verfolge sie keine Ziele. Ihre Begründung: „Wenn man etwas plant, geht es meistens in die Hose.“

Zweimal Gold
Mit dieser Einstellung ist Jessica Steiger zuletzt sehr gut gefahren. Vor den nationalen Titelkämpfen in der Hauptstadt sprachen sie und ihre Mutter und Trainerin Sandra Steiger nicht von Medaillen, sondern lediglich davon, vielleicht in der offenen Klasse ein A-Finale zu erreichen. Das Ergebnis ist bekannt: Die VfL-Schwimmerin, die 2004 erstmals an Deutschen teilnahm, fischte sich in Berlin Gold über 100 und 200 m Brust, Silber über 50 m Brust und 400 m Lagen sowie Bronze über 50 m Rücken und 200 m Lagen aus dem Wasser des Schwimm- und Sprungstadions des Europasportparks. Außerdem qualifizierte sie sich für drei A-Finals (100, 200 m Brust, 400 m Lagen) und schwamm einige persönliche Bestzeiten.

Eine herausragende Bilanz, vor allem, wenn man bedenkt, dass Jessica Steiger im Vergleich zur Konkurrenz viel weniger trainieren konnte. Auf die frühen Einheiten vor der Schule musste sie wegen der Schließung des Hallenbades verzichten, deshalb trainierte sie in der Woche „nur“ sechsmal. Andere Aktive wie ihre Rivalin und Freundin Theresa Michalak aus Halle an der Saale beispielsweise kamen und kommen auf elf- bis zwölf Trainingseinheiten. Wäre Jessica Steiger bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin möglicherweise noch erfolgreicher gewesen, wenn sie nicht auf das Frühtraining hätte verzichten müssen? „Ich denke“, antwortet Gladbecks derzeit beste Schwimmerin, „ich hätte noch mehr Potenzial gehabt.“

Dass sie sich über 200 m Brust eine Wirbelverletzung zuzog, machte die Sache auch nicht gerade einfacher. Jessica Steiger biss aber tapfer auf die Zähne und kämpfte mit Herz und Hingabe. Belohnt wurde die VfL-Aktive mit Gold und einer persönlichen Bestzeit (2:36,32 Min.), die sie später im A-Finale der offenen Klasse sogar nochmals toppte (2:34,31 Min.).

Berlin war der Höhepunkt der Saison, jetzt ist erst einmal Pause. In den nächsten drei Wochen will Jessica Steiger um das Freibad einen Bogen machen. Ganz ohne Sport geht’s aber nicht. „Ich werde vielleicht joggen oder mit einer Freundin ein Fitnessstudio besuchen. Vielleicht werde ich auch ein bisschen Tennis spielen“, sagt sie. Danach kehrt sie ins Training zurück, weil schon wieder neue Herausforderungen warten: die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften vom 11. bis zum 14. November in der Wuppertaler Schwimmoper etwa.

Und schließlich ist da noch dieser Traum, der Jessica Steiger antreibt . . . 2012, die Olympischen Spiele von London.

Quelle: WAZ – Thomas Dieckhoff

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