Steigers Wahl ist die eigene Qual

Steigers Wahl ist die eigene Qual

Jessica Steiger vom VfL Gladbeck bleibt nach den Deutschen Meisterschaften in Berlin keine Zeit zum Durchatmen. Der Alltag hat die Top-Schwimmerin bereits wieder.

Am Sonntag noch richteten sich im Berliner Europasportpark alle Blicke auf sie, tags darauf tat sie an der Essener Universität gut daran, ihre Augen auf den Dozenten zur richten: Der Alltag hat Jessica Steiger wieder. Die Top-Schwimmerin des VfL Gladbeck, die von den nationalen Titelkämpfen in der Bundeshauptstadt mit zwei vierten Plätzen und insgesamt fünf A-Finalteilnahmen ins „Revier“ zurückkehrte, berichtet: „Ich muss gestehen, ich bin gerade ziemlich kaputt. Ich habe schon auf der Rückfahrt nur geschlafen.“ Zeit, das Geschehene zu verarbeiten, hatte die 21-jährige Studentin der Erziehungswissenschaften bisher nicht. „Diese vier Tage gingen so unglaublich schnell vorbei. Während der ersten Vorlesung habe ich schon gemerkt, wie meine Gedanken immer wieder Richtung Berlin abgeschweift sind.“ Ihr Dozent wird es der schnellen Allrounderin sicher nachsehen.

Jessica freut sich für Schwester Nina
Im Grunde kann man sich ja durchaus über zwei vierte Plätze über 50 Meter Freistil und 200 Meter Lagen, über zwei der ungeliebten „Holzmedaillen“, ärgern. Kann man, muss man aber nicht. Steiger: „Vor dem Lagenfinale zum Beispiel bin ich die 100 Meter Kraul geschwommen, das war mir wichtiger. Ich wollte meine Kondition checken, das war gut für den Kopf. Da wusste ich, ich kann kämpfen.“ Kämpfen wie kaum eine Zweite, wie auch der ehemalige Weltklasseschwimmer Mark Warnecke bemerkte, der eine völlig fertige Jessica Steiger im Massageraum antraf. Sie selbst befindet: „Das ist ja schon irgendwo verrückt sich selbst so zu quälen, oder?“ Sagt es und lacht. Frage beantwortet.

Und wie sehen die kommenden Tage aus? „Die Technikbesprechung steht noch aus, wir werden demnächst die Videoaufnahmen sichten und auswerten.“ Schließlich sieht sich Gladbecks beste Schwimmerin in ihrer Entwicklung noch lange nicht am Ende, in einem Jahr, wenn Berlin wieder die Schnellsten des Landes zusammenruft, darf es dann auch ein bisschen mehr, sprich eine Medaille sein: „Das wäre schon schön“, sagt Steiger, übt sich aber in Bescheidenheit: „Mal schauen, wie die anderen dann drauf sind.“

Überaus gut drauf war in Berlin im Übrigen auch Jessicas fünf Jahre jüngere Schwester Nina Steiger. Nach Jahren intensiven Trainings, einer Zeit mit einigen Höhen und Tiefen, stieg sie über 200 Meter Schmetterling endlich wieder mit einer persönlichen Bestzeit aus dem Becken. Sehr zur Freude der großen Schwester: „Nina hat drei Jahre lang so hart gebissen, ich bin sehr stolz auf sie.“

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