HARTE WM-NORMEN: „WERDE BESSER BEIDE HÄNDE BENUTZEN“
DM Schwimmen 2017 14.06.2017 Kategorie: Schwimmen, Verband
Morgen beginnen in Berlin die 129. Deutschen Meisterschaften im Schwimmen. Dann wird es ernst für Deutschlands Schwimm-Elite! Neben der Hatz um Titel und Medaillen steht in diesem Jahr vor allem die Qualifikation für FINA Weltmeisterschaften in Budapest (Ungarn) Mitte Juli im Fokus.
Und die hat es in sich! Da waren sich Jessica Steiger, Philip Heintz und Marco Koch, die heute im Rahmen der traditionellen Eröffnungspressekonferenz der DM den versammelten Medienvertretern Rede und Antwort standen, einig. Nachfolgend zusammengefasst die wichtigsten Aussagen des Trios
Jessica Steiger:
- 2015 hat die Gladbeckerin ihr Bachelorstudium beendet, seitdem gilt die volle Konzentration dem Schwimmsport. „Für den Kopf“ hat die deutsche Kurzbahnmeisterin über 100m und 200m Brust aber vor einiger Zeit mit einem weiteren Studium begonnen, einem Fernstudium zur Heilpraktikerin.
- Bei der DM wird sie über 100m und 200m Brust den Start gehen. Aber mit Fokus auf die lange Bruststrecke, über die sie ihre Bestzeit verbessern und damit den Deutschem Rekord angreifen möchte. Die harten M-Normen sind für sie außer Reichweite.
Philip Heintz:
- Für den Heidelberger ist die WM-Qualifikation über 200m Lagen das Ziel. Er peilt dafür eine Zeit im Bereich des Deutschen Rekordes an, was ihm bereits im Mai in Stockholm schon einmal gelungen ist. Zudem wird er entweder über 100m Schmetterling oder 200m Freistil starten.
- Der Olympia-Finalist hat nach Rio einige sportliche „Baustelle“ entdeckt, die er bis Tokio 2020 nacheinander abarbeiten möchte. Dafür hat er bereits sein Training umgestellt. Trainiert wird seit einiger Zeit deutlich mehr in „Race Pace“, wovon er sich vor allem für „Rücken“ Fortschritte erhofft.
- Die DM geht er voll fokussiert an, da die WM-Qualifikation nicht leicht wird.
Marco Koch:
- Auch der Weltrekordler nimmt die DM angesichts der harten Normzeiten nicht auf die leichte Schulter. Selbst über seine Paradestrecke 200m Brust will der Darmstädter diesmal „besser beide Hände benutzen“, wie er scherzhaft mit einem Augenzwinkern formulierte.
- Anders als in den letzten Jahren ist der „Vielstarter“ im Vorfeld der DM nur einen einzigen Wettkampf geschwommen, weshalb er seine aktuelle Leistungsfähigkeit nicht einschätzen kann.
- Grund für das Auslassen von Wettkämpfen war die Konzentration auf die Trainingsarbeit, wo an der Grundschnelligkeit gearbeitet und damit einhergehend Muskelaufbau über verstärktes Krafttraining betrieben wurde.
- Für den richtigen Umgang mit der neu dazu gewonnenen Kraft benötigte er einige Zeit.
- Den ungewöhnlich späten Termin der DM nur vier Wochen vor der WM sieht er als unproblematisch, denn auch in Amerika ist man immer in der Lage, die Form noch vier Wochen zu konservieren.
Quelle: dsv/Foto:desv