Schwimmer trotzen dem Schnee
Richtig professionell ging es zu am Samstag und Sonntag bei der zweiten Auflage des Volksbank-Schwimm-Cups des VfL Gladbeck. Bereits am Eingang des Hallenbads an der Bottroper Straße merkte man: Der Veranstalter hat sich wieder mächtig ins Zeug gelegt.
Ein Zelt mit Cafeteria und Live-Übertragung der Wettbewerbe ermöglichte es Zuschauern und Teilnehmern, auch in Pausen keine Sekunde des Wettkampf-Geschehens zu verpassen. „Der Fernseher ist das Beste“, meinte Marcel Stolte, der gerade mit seinen Schwimm-Kollegen und -Kolleginnen die Zeit zwischen eigenen Starts verbrachte, mit einem verschmitzten Grinsen. Für die kleine Truppe standen noch Rennen über 100 Meter Brust und 200 Meter Kraul auf dem Plan. Ihre Chancen? „Na ja, es sind relativ viele Schwimmer hier, da wird’s schwierig. Aber das macht auch nichts“, sagte Frederic Radzio.
Ein Superlativ am Schwimm-Wochenende war tatsächlich die Zahl der Teilnehmer und der Starts. „Es gab über 1700 Starts, keiner hat abgesagt. Dabei hatten wir große Sorgen wegen des Wetters“, resümierte VfL-Sprecher Ralf Steiger zufrieden. Und: „Viele haben gesagt: Wir kommen auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder! Das freut uns, die mit vielen Helfern viel Energie in diese Veranstaltung gesteckt haben, natürlich sehr.“
Ein beliebter Ort neben dem Zelt und den Tribünen in der Halle war der Stand der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA). „Welche Süßigkeit könnte beim nächsten Doping-Test zu Überraschungen führen?“, wurde zum Beispiel beim Wissenstest abgefragt. Mohnkuchen lautete die richtige Antwort. Vier Stücke der Köstlichkeit reichen nämlich, um positiv getestet zu werden.
Susanne Uhlendorf fand dieses Angebot sehr gut. „Es ist wichtig, dass die Kinder wissen, was bei einem Dopingtest auf sie zukommen kann und was alles zu beachten ist“, betonte die Mutter eines schwimmenden Kindes. Eine Frage, die sie in den vielen Listen und Ratgebern der NADA bisher aber nicht beantwortet bekam, stellte sie direkt an Philipp Wachsmuth, der den Stand betreute. „Wie sieht es denn mit homöopathischen Mitteln aus?“ Keine Sorge, konnte der Fachmann beruhigen, aber zur Sicherheit könne man in den Internet-Katalogen nachschauen, lautete sein Tipp. Die zwölfjährige Deborah Fo zeigte sich für ihr Alter schon erstaunlich gut informiert über das Thema Doping: „Klar, das ist wichtig.“
Den kleinen und großen Schwimmern und Schwimm-Eltern gefiel auch das Rahmenprogramm, das der VfL Gladbeck auf die Beine gestellt hatte. „Wir haben versucht, einige Anreize zu setzten“, so Ralf Steiger, „wir verlosen zum Beispiel unter allen Zuschauern immer wieder Preise wie Fernseher, Reisen etc. und in den Vorläufen bekommen die Sieger auch schon ‘mal die eine oder andere Kleinigkeit.“ Das sei bei anderen Veranstaltungen nicht so. Deshalb laute das Motto des Jugend-Schwimm-Cups „Anders als andere“.
Mit dazu beigetragen hat auch, dass der von den Europameisterschaften bekannte Sprecher Kai Steinbrunn das Publikum an der Bottroper Straße informierte und anheizte.
Ein großes Highlight war zudem der Besuch der ehemaligen Klasseschwimmer Steffen Driesen und Simone Osygus, die Autogramme und Tipps gaben. „Die konnten sich vor Andrang gar nicht retten“, sagte Steiger und lächelte zufrieden.
Quelle: WAZ – Jan Dinter