Tatsächlich verwiesen Jessica und Nina Steiger, Lara Pillokat, Marina Koop, Mareike Ehring, Emma Siebrecht, Anna-Lena Pieczkowski und Taina Raetzke mit 16871 Zählern unter anderem den SV Blau-Weiß Bochum (16602), die SG Essen 2 (16188), die SG Bayer Wuppertal (16159) und die TPSK Köln (15958) auf die Plätze. Auch das eine Sensation. Denn eigentlich wollte die Mannschaft um das Trainertrio Sandra Steiger, Harry Schulz und Waldemar Götze „nur“ den im vergangenen Jahr erkämpften vierten Platz bestätigen. Es kam aber anders, besser, viel besser – und deshalb fand Harry Schulz auch im Namen seiner Kollegen nur lobende Worte für die Aktiven: „Wir sind einfach nur begeistert von der Leistung, die unser Team hier abgeliefert hat. Es ist unglaublich stark, wie stark sich die Mädels präsentiert haben, eine echte Mannschaftsleistung.“
Apropos Mannschaftsleistung – unterstützt wurden die Schwimmerinnen aus Gladbeck von Teamgefährten, Eltern und Freunden. VfL-Sprecher Ralf Steiger sprach von „’Vollgas’ in Sachen Anfeuerung“ auf den Rängen.
Von Beginn an entwickelte sich im Zentralbad ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Großvereinen bzw. Startgemeinschaften aus Bochum, Essen, Wuppertal und dem „kleinen“ VfL Gladbeck. Bemerkenswert war dabei die Tatsache, dass sich der SV Blau-Weiß Bochum eigens für den Zweitliga-Wettbewerb mit Schwimmerinnen aus anderen Vereinen verstärkt hatte, namentlich zum Beispiel mit der polnischen Olympiateilnehmerin und ehemaligen Europameisterin Katarzyna Baranowska. Bochum lag nach dem ersten von zwei Durchgängen daher auch vor dem VfL und der SG Bayer Wuppertal in Führung.
Die Gladbeckerinnen fielen nach der Halbzeit zwischenzeitlich auf Rang drei zurück. Anschließend eroberten sie aber wieder den zweiten Platz. Es war schließlich VfL-Aushängeschild Jessica Steiger, das über 200m Lagen dafür sorgte, dass der Außenseiter aus Gladbeck erstmals in Führung ging. Im weiteren Verlauf des Wettbewerbs verteidigte die Mannschaft nicht nur Rang eins, nein, sie baute den Vorsprung sogar aus. „Nach dem letzten Rennen“, schilderte Ralf Steiger, „gab es in den VfL-Reihen kein Halten mehr.“ Es wurde gelacht und – siehe oben – gesungen. Harry Schulz war perplex: „Bei einer Gesamtpunktzahl von 16871 fehlten lediglich 341 Zähler, um aufzusteigen.“
Der VfL Gladbeck hatte sich vor den Mannschaftsmeisterschaften eingeschworen. Das Motto der Aktiven lautete „Eine für alle, alle für einen.“ Insofern war es nicht verwunderlich, dass auch Mareike Ehring im Zentralbad an den Start ging. Ihre Schulklasse war einen Tag vor den Titelkämpfen zu einer Skifreizeit aufgebrochen. Mareike konnte aber ihren Vater überreden, sie unmittelbar nach ihren Starts in Gelsenkirchen nach Österreich zu bringen! Sandra Steiger konnte es kaum fassen: „Beeindruckend, dass sie und ihr Vater das auf sich genommen haben. Mareike war als wichtige Punktelieferantin gesetzt für unseren Erfolg.“ Das Team bedankte sich mit einem Präsent.