Wundertüte Jessica Steiger
Vor dem Beginn der Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften gleicht Jessica Steigers Form einer Wundertüte. Die stärkste Schwimmerin des VfL Gladbeck kehrt am Mittwoch aus einem Höhentrainingslager zurück – und kann nicht einschätzen, wann sie ihr Leistungsoptimum erreicht.
„Jessi ist eine echte Wundertüte“, sagt ihre Mutter und Trainerin Sandra Steiger vom VfL Gladbeck einen Tag vor dem Beginn der Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften am Mittwoch, „wir wissen wirklich nicht, was uns erwartet.“ Doch das Unkalkulierbare ist tatsächlich Kalkül bei den Rot-Weißen, die Kurzbahn-DM in der Wuppertaler Schwimmoper als erster Teil eines Langzeittests mit Jessica Steiger in der Hauptrolle zu verstehen.
Höhentrainingslager in Spanien
Der Hintergrund: Erst am Mittwoch kehrt die 22-jährige Studentin von einem Höhentrainingslager aus der spanischen Sierra Nevada zurück. In den Höhenlagen verändert sich das Blutbild eines Athleten, die Bildung von Sauerstoff transportierenden roten Blutkörperchen, den sogenannten Erythrozyten, soll angeregt werden. „Auch wenn man in der Höhe zunächst das Gefühl hat, durch Beton und nicht durch Wasser zu ziehen“, führt Mama Steiger aus, „der Trainingseffekt soll sich vier bis sechs Wochen halten.“
Und nun die Crux: Wann genau innerhalb dieses Zeitraums das Leistungsoptimum erreicht wird, lässt sich nicht genau voraussagen. Daher ist die Kurzbahn-DM nur der Auftakt einer Reihe von Wettkämpfen, die Jessica Steiger in den kommenden Wochen absolvieren wird. Immer mit dabei: die Kladde mit den Kontrollblättern. Pulswerte, persönliches Befinden, etc. – all das muss die VfL-Topschwimmerin minuziös eintragen. Unter dem Strich bleibt: Eine zuverlässige Prognose für ihr Abschneiden am Donnerstag (dann steigt der VfL in die Wettkämpfe ein) ist schlicht nicht möglich.
Neben Jessica Steiger werden Schwester Nina Steiger, Lara Pillokat, Emma Siebrecht, Marina Koop und Mareike Ehring Gladbeck in der Schwebebahn-Stadt vertreten.
Quelle: WAZ