SCHWIMMEN Delaine Goll gewinnt die Bronzemedaille
BERLIN. Bottroper Trio glänzt bei den Deutschen Meisterschaften auf der Kurzstrecke mit Bestzeiten und guten Platzierungen.
Das Hallenband im Sportpark Bottrop war ihre erste sportliche Heimat. Bei der Schwimmvereinigung 1924 zogen Antonia Stenbrock, Mareike Ehring und Delaine Goll ihre ersten Bahnen, der Verein war das Sprungbrett auf dem Weg zu höheren Zielen. Mittlerweile hat sich das Bottroper Trio auf die umliegenden Talentschmieden verteilt. Während Goll ihre Zelte am Bundesstützung bei der SG Essen aufgeschlagen hat, haben Stenbrock (SG Gladbeck/Recklinghausen) und Ehring (VfL Gladbeck) in Gladbeck die für sie perfekten Trainingsbedingungen gefunden. Trotz getrennter Weg hatten die drei Talente bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Berlin eines gemeinsam: Sie zeigten eine Leistungsexplosion. Eine Bronzemedaille, zwei Junioren-Titel und zahlreiche neue Bestzeiten unterstreichen dies eindrucksvoll.
Sie war auf den Punkt topfit: Die Vorbereitung mitsamt eines Trainingslagers in Shanghai und einem perfekt abgestimmten Wettkampfkalender hatte sich spätestens am Sonntagnachmittag ausgezahlt. Auf ihrer Paradestrecke über 200m-Brust sicherte sich Delaine Goll als Vorlaufvierte in neuer persönlicher Bestzeit (02:25,87 Minuten) die Bronzemedaille. „Ich bin überglücklich. Ich habe von der Technik und den Anfangszeiten alles richtiggemacht“, erklärte Goll nach dem zweiten Bronzecoup ihrer noch jungen Karriere. Bereits 2016 hatte die 18-Jährige den dritten Platz geholt, damals allerdings auf der 50m-Bahn. Dass für die Brustspezialistin ein Podestplatz möglich sein würde, hatte sich bereits an den vorherigen Wettkampftagen angedeutet. Ein sechster Platz über 50 Meter und Rang acht über 100 Meter, jeweils in neuer Bestzeit, rundeten das eindrucksvolle Ergebnis ab.
Ehring unterstreich ihre Ausnahmestellung
Mareike Ehring unterstrich auch in Berlin ihre Ausnahmestellung im Nachwuchsbereich. Sie knackte über 50m und 100m-Schmetterling ihre persönlichen Bestzeiten und sicherte sich damit jeweils die Titel als Deutsche Junioren Kurzbahn-Meisterin. In der Gesamtwertung bedeutete das den sechsten Platz (100m) und den zehnten Platz über 50 Meter. Auch ohne neue Bestzeit wurde Ehring über 200m-Schmetterling ebenfalls Zehnte. Über 50m-Freistil stand am Ende Rang 30 zu Buche, mit der 4x50m-Lagen-Staffel des VfL Gladbeck landete Ehring auf Platz zwölf.
Drei Starts und drei neue Bestzeiten – mit dieser Ausbeute ließ auch Antonia Stenbrock aufhorchen. Bereits am ersten Wettkampftag knackte sie über 800m-Freistil erstmals die Neun-Minuten-Schallmauer (08:59,91) und beendete den Wettbewerb auf Platz 17. Am Folgetag ließ sie über 200m-Freistil die nächste Bestzeit folgen (02:00,30). Damit entschied sie nicht nur das B-Finale für sich, sondern hätte mit der gleichen Zeit sogar Rang sechs in der Gesamtwertung belegt. Am finalen Sonntag blieb Stenbrock dann im Vorlauf über 400m-Freistil erneut unter ihren Möglichkeiten, um dann im C-Finale noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. In 04:14,27 Minuten pulverisierte sie ihre ursprüngliche Bestzeit um fast sechs Sekunden – im A-Finale hätte das sogar Rang sechs bedeutet.
Henning Wiegert
Quelle: waz.de/Foto: EGS