SG Gladbeck ist Geschichte

SG Gladbeck ist Geschichte

Vor exakt 30 Jahren schlossen sich die Leistungsschwimmer des SV 13 und des VfL zu einer Startgemeinschaft zusammen. Nun ist die SG Geschichte.  Der Vorstand des VfL fasste in seiner jüngsten Sitzung den einstimmigen Beschluss, die SG Gladbeck nicht weiter fortzuführen.

VfL-Chef Siegbert Busch teilte diese Entscheidung Bernd Grewer, dem Vorsitzenden des SV 13, jetzt in einem Brief mit. Am Montagabend informierte Hans-Josef Dahlmann, Leiter der VfL-Schwimmabteilung, im Vereinsheim im Freibad bereits die eigenen Aktiven, deren Eltern, Trainer und Betreuer über den Schritt, ab dem 1. Januar 2011 wieder unter der Fahne des VfL zu starten.

Glorreiche Anfänge
Gekriselt hatte es in der Beziehung schon länger, Siegbert Busch spricht in diesem Zusammenhang von „dauernden Reibereien, die nahezu unerträglich geworden“ sind. „Sie sind“, betont der Vorsitzende des VfL weiter, „weder für die beiden Vereine noch für ein sinnvolles und leistungsorientiertes Zusammenarbeiten in der SG förderlich.“ Und Dahlmann sagt: „So wie es zuletzt gelaufen ist, macht es keinen Sinn mehr, zusammen zu starten.“ Die Gemeinsamkeit sei zuletzt nicht mehr gegeben gewesen, so der Abteilungsleiter des VfL weiter.

Dr. Michael Kraus vom SV 13, Sportlicher Leiter der Startgemeinschaft, sieht’s letztlich genauso, auch wenn er bekennt, von der Entscheidung des VfL enttäuscht zu sein. „Wenn es nicht mehr funktioniert, funktioniert es nicht mehr“, sagt der frühere Weltklasse-Schwimmer. Der Wille, die SG zu leben, sei zuletzt nicht mehr spürbar gewesen. „Und Synergien konnten wir auch nicht mehr erzielen. Jeder Verein hat seinen eigenen Trainerstab, seine eigenen Physiotherapeuten“, so Dr. Kraus.

An die glorreichen Anfänge der SG kann er sich gut erinnern: „Ich war damals noch Aktiver.“ Es seien andere Zeiten gewesen, so Dr. Kraus. „Wir hatten eine wirklich starke Phase.“

Kann man wohl so sagen! Vor allem in den 80er Jahren war die Startgemeinschaft überaus erfolgreich. Staffeln mit Schwimmern bzw. Schwimmerinnen der beiden Vereine errangen bei Deutschen Meisterschaften Titel, Medaillen oder erreichten zumindest A-Finals. Und mehr als das: Dirk Korthals gewann bei den Olympischen Spielen 1984 als Mitglied der deutschen 4 x 200 m-Freistilstaffel Silber, Sandra Dahlmann belegte bei eben diesen Spielen in Los Angeles im B-Finale über 200 m Rücken den ersten Platz. Ein weiterer Höhepunkt: 1981 sicherte sich die 4 x 200 m-Freistilstaffel der SG Gladbeck mit Kraus, Korthals, Frank Wennmann und Volker Friedrich bei den Deutschen Meisterschaften in nationaler Rekordzeit den Titel vor dem Offenbacher Quartett mit Michael Groß. Von derartigen Erfolgen war die SG in jüngerer Vergangenheit sehr weit entfernt.

Ist die Startgemeinschaft nun ein für alle Mal Geschichte? Für Siegbert Busch hat sich der „Fall“ nicht ganz erledigt. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf“, so der VfL-Vorsitzende, der bis zuletzt immer ein Befürworter der SG Gladbeck war, „in späterer Zeit wieder zu einer Schwimmgemeinschaft zu kommen.“

Quelle: WAZ – Thomas Dieckhoff | Foto: Schumacher

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